FEINDLICHE ARCHITEKTUR von HANNAH WAGNER – Vernisage

Wann: 4. Februar 2023 | 19:00 Uhr

Community Art Center Mannheim


Der öffentliche Raum ist – wie der Name schon sagt – für alle frei zugänglich. Oder? Gibt es Bestrebungen Menschengruppen durch feindliches Design von der Nutzung öffentlicher Plätze und Anlagen abzuhalten und sie so aus dem Stadtbild verschwinden zu lassen? Mit diesen Ausgangsfragen begab sich die Designerin, Fotografin und Redakteurin HANNAH WAGNER in Städten und bei persönlich geführten Interviews auf die Suche nach menschenfeindlicher Architektur.

Schnell wurde sie fündig: in ihrer Wahlheimat Mannheim, Städten im Rhein-Neckar-Gebiet und Großstädten im gesamten Bundesgebiet. Unauffällig, unergonomisch oder futuristisch: eines haben die Sitzgelegenheiten gemein: sie laden nicht zum Verweilen ein. Der öffentliche Raum wird vom Aufenthaltsort zum Durchgangsort umgewertet. Kalte Materialien, Einzelplätze oder Abtrennungen zwischen den Sitzflächen werden bewusst eingesetzt, um lange Ruhepausen zu vermeiden und das Schlafen unmöglich zu machen. Obdachlose, Drogensüchtige und Jugendgruppen sollen städteplanerisch aus der Wahrnehmung entfernt werden. Manche Entscheidungen greifen noch weiter: fehlende oder gezielt verfallende Sitzmöglichkeiten erschweren alten und kranken Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben.

Aber welche Menschen sind wertvoll und erwünscht, wer ist es nicht? Wird öffentlicher Raum immer lebensfeindlicher? Und wie wirkt sich das auf die Gesamtgesellschaft aus? HANNAH WAGNER möchte mit ihrer Arbeit einen Diskurs darüber anstoßen, in welchen Städten wir zukünftig leben möchten, wer über die Nutzung des öffentlichen Raums entscheidet und wem eine Stadt überhaupt gehört.

Thematisch anknüpfend findet am Freitag, den 10.02.2023 um 19:00 Uhr in der Lutherkirche eine Aufführung des Theaterstücks „KEIN DACH ÜBER DEM LEBEN UND WIE ES DAZU KAM“ – das sich mit Obdachlosigkeit auseinandersetzt – mit anschließender Diskussionsrunde und gemeinsamem Ausstellungsbesuch statt.

Eintritt frei