Wann: 26. Februar 2024 | 20:00 Uhr
Alte Feuerwache
Hinweis: Verschoben auf Montag, den 26. Februar (Ursprünglicher Termin 29. Februar)
„Dieses Buch beginnt bei mir und endet in uns allen“, schreibt die Künstlerin Moshtari Hilal. In ihrem faszinierenden Buch, das schlicht „Hässlichkeit“ heißt, erzählt Hilal, wie sie als Kind das erste Mal mit abwertenden, gehässigen Blicken konfrontiert wurde. Es ist herzerweichend und erschreckend, wie dadurch das Selbstbewusstsein des Mädchens mit einem Satz zerstört wird: „Ich suche vergeblich / eine hässliche Pferdefresse. / Finde nur das Bild eines Kindes, / das Zähne zeigend / vierzehn Jahre lang zum letzten Mal / gelächelt haben wird.“ Und keine freundliche Rettung, nirgends.
Moshtari Hilal hat aber kein mitleiderregendes Memoir geschrieben, sondern ein konsequent gedachtes Buch, das dem Hass in der Hässlichkeit auf die Schliche kommen will und das sich auch dem ins Abseits verbannten Schönen widmet. Hässlich sei nicht, wer angesehen wird, schreibt sie. Hässlich seien die Blicke, denen es um Entmenschlichung geht. Und damit wird’s politisch.
Mit anderen Worten: Moshtari Hilal, die 1993 in Kabul geboren wurde, aber schon als Kleinkind nach Deutschland kam, Islamwissenschaften studierte und das Kollektiv „Afghan Visual Arts and History“ gründete, trifft mitten in die heißen Debatten unserer Gegenwart und bleibt trotzdem bei dem, was jede Person von Kindheit an beschäftigt: Wie sehe ich aus? Wie werde ich gesehen? Wer möchte ich sein?
Christiane Lutz, Redakteurin der Süddeutschen Zeitung, diskutiert mit Moshtari Hilal über Spiegel und Spiegelbilder, über Alltag und Politik. Gemeinsam entfalten sie ein Kaleidoskop der Körperbilder, schillernd und aufregend.
Einlass: 19 Uhr
Kartenreservierung:
Tickets können per E-Mail (mit Namen, Vornamen und Stichwort „Kulturpass“) unter info@altefeuerwache.com – wenn verfügbar – reserviert werden.
Bei Abholung Kulturpass mitbringen.