Exemplarisch wie kaum ein zweites Werk steht das Trio op. 18 für das Schaffen von Saint-Saëns. Zu Beginn seiner bedeutenden Lehrtätigkeit und mitten im Zenit seiner virtuosen Pianistenlaufbahn ist ein Werk von großer Eleganz entstanden.Mozart schuf sein Klaviertrio G-Dur in der Zeit, als er den „Don Giovanni“ und seine großen Sinfonien komponierte, in einer Phase überschäumender Kreativität. Es gilt als wegweisend für die Emanzipation der Streichinstrumente in einem Klaviertrio. Ravels Trio in a-Moll, vielleicht das berühmteste französische Klaviertrio, ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem ersten Trio Saint-Saëns, vielleicht nicht ganz so offensichtlich, aber beim zweiten Betrachten ganz eindeutig. Ravel schuf ein besonderes Werk, das auch seinen ganz eigenen Kompositionsstil dokumentiert.

Das Trio Karénine wird für seine musikalische Authentizität und sein besonders lebendiges Spiel geschätzt. Der Ensemblename ist Programm, er bezieht sich auf die Titelheldin von Tolstois berühmtem Roman und repräsentiert die Vitalität und den lebhaften Esprit, die diesem innewohnen. Dem Wunsch nach Homogenität des gemeinsamen Klangs folgend, studierte das 2009 gegründete Trio am Conservatoire National Superieur de Musique Paris und nahm an Meisterkursen namhafter Künstler wie z. B. des Trio Wanderer teil. Das Trio Karénine gastierte bereits in renommierten Konzertsälen in Europa, Fernost und Nordamerika und hat seit 2016 fünf Alben herausgebracht.