ABBAS KHIDERS VORLÄUFIGE RETROSPEKTIVE. ERINNERUNG. VIELLEICHT

Wann: 2. März 2022 | 19:00 Uhr

Alte Feuerwache


Kartenreservierung:

Anmeldung unter  info@altefeuerwache.com mit Angabe des Namens, Vornamens und Telefonnummer/E-Mail-Adresse.

Es gilt die 2 G+-Regel einschließlich Maskenpflicht auch während der Veranstaltung.

Programm:

„Es ist kein Verlaß auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen.“ Abbas Khider stellt diesen Satz von Klaus Mann an den Beginn seines neuen Romans „Der Erinnerungsfälscher“. Seinen Figuren bleibt seit seinem Debüt 2008, dem Roman „Der falsche Inder“, bis hin zu so wichtigen Büchern wie „Die Orangen des Präsidenten“, „Ohrfeige“ und „Palast der Miserablen“ selten mehr als diese Erinnerung an ihre frühere Existenz. Im neuen Roman erzählt Abbas Khider wieder eine Lebensge- schichte von enormer Wucht, die eine Brücke schlägt vom deutschen Exilland zur irakischen Herkunft. – Der Erinnerungsfälscher – das ist Said Al-Wahid, Khiders schillerndes Alter Ego. Um diesen Said, der auf Seite eins ans Sterbebett der Mutter gerufen wird, und um seine Versuche, Erinnerung und Erfindung noch zu unterscheiden, entspinnt sich ein literarisches Spiel, wie nur Khider es beherrscht.

„Es ist kein Verlaß auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen.“ – Dieser Satz berührt den innersten Kern von Khiders Poetik und bezeugt nicht nur seine Kenntnis literarischen Denkens im 20. Jahrhundert, sondern auch, dass sich hier ein literarisches Werk zeigt, das man leicht unterschätzen könnte. Aber nicht sollte. Denn Khider ist nicht nur ein politischer Kopf, sondern ein Autor, der Geschichten den doppelten Boden der Erfahrung und des Fabulierens einzieht. Üppig und reich sind seine Erzählungen, abgründig das Lachen seiner Figuren – und das ihres Autors. Voll Nachsicht, Zorn und Strenge. Mit „Der Erinnerungsfälscher“ wechselt Khider den Modus, wird reduzierter und fächert die Themen seines literarischen Lebens neu auf. Katharina Borchardt spricht mit ihm über Saids Geschichte, über Schmerz und Schutz der Erinnerung, über Neukölln und Bagdad, Kinder und Eltern, Schreiben und politisches Denken. Und über die Lügen der Literatur.

Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr

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