Wann: 1. September 2023 | 19:00 Uhr
Port 25-Raum für Gegenwartkunst
02. September – 12. November 2023, Eröffnung 01. September 2023
MAXIMILIAN MARTINEZ, UTE PETRY, VRONI SCHWEGLER, JUTTA STEUDLE
Ein lapidarer Ausstellungstitel, der allerdings ein vielschichtiges Thema anreißt:
„Bilder“. Vier künstlerische Positionen – alle in direktem Bezug zu Mannheim
stehend – sind versammelt, um exemplarisch ganz unterschiedliche und doch in
einzelnen Aspekten verwandte Positionen zum Thema aufzufächern:
Maximilian Martinez, Ute Petry, Vroni Schwegler und Jutta Steudle.
Ausgehend von der sichtbaren Welt, führen Ute Petrys (1927-2009) Werke mit
verschobenen Perspektiven und Proportionen in Bildräume zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Immer aus der Farbe heraus und mit einer ganz eigenen Ikonographie, zu der beispielsweise ein Tisch, Stühle, Handschuhe oder eine
Feder als wiederkehrende Motive gehören, baute Ute Petry atmosphärische Bildkonstruktionen auf. Ihre stillen, in sich geschlossenen Bildwelten sind oft sehr
poetisch und bisweilen auch etwas geheimnisvoll.
Eher rätselhaft erscheinen Maximilian Martinez‘ (*1987) malerische Untersuchungen zu Welt und Wahrnehmung. Wie in unseren Erinnerungen tauchen in gänzlich abstrakten Farbinseln Versatzstücke aus der Realität auf. Gleichzeitig entstehen Werke mit geradezu plakativ realistischen Darstellungen bekannter Charaktere aus der Pop-Kultur. Grundlegend ist für Maximilian Martinez immer das Erforschen des Materials Farbe, das mit der Herstellung der Farbe beginnt, sich im experimentellen malerischen Prozess fortsetzt und bis zu grundsätzlichen Fragen der Wahrnehmung führt.
Der künstlerische Prozess und das Erforschen des Materials mit offenem Ausgang
ist auch für Jutta Steudle (*1972) Ausgangspunkt ihrer Bildobjekte. Steudle formt
mit Acrylfarbe und Lacken farbig gefasstes Papier durch Falten, Knüllen oder
Knicken zu einem dreidimensionalen Gebilde. Die Form ist dabei ebenso wie die
Farbigkeit vorher überlegt, allerdings kann das Papier im Arbeitsprozess reißen
oder der Lack aufspringen. Diese zum Teil zufälligen, mitunter auch bewusst herbeigeführten Zerstörungen werden Teil des Prozesses, in dessen Verlauf aus dem
Papier mit Vorder- und Rückseite eine amorphe Form wird, in der Innen und Außen,
Oben und Unten, Hinten und Vorn verschmelzen.
Vroni Schwegler (*1970) bevorzugt das traditionelle Sujet Stillleben – mit Tieren oder Blumen. Sie geht immer vom realen Modell aus und erfasst es in seiner ganzen Eigenheit, oft einzeln auf den Bildgrund gesetzt. Die Vergänglichkeit ist hier allgegenwärtig, ebenso wie die unglaubliche Schönheit der Motive. In den Details tritt die Vanitas-Thematik hinter die Malerei zurück und es sind echte Farbsensationen zu entdecken. In ihren jüngsten Arbeiten schneidet Schwegler die Motive aus der Leinwand aus und setzt sie einzeln auf die Wand oder auf den Boden. In diesen freien Anordnungen verbinden sich Malerei und Raum und das Bild erscheint ohne Grenzen.
Die Ausstellung „Bilder“ geht der Frage nach dem stetig zwischen Abbild und
Abstraktion, Form und Bedeutung changierenden Bild nach.
Kartenreservierung:
Eintritt frei – Es ist keine Anmeldung erforderlich.
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