Wann: 18. Juni 2022 | 19:30 Uhr
Nationaltheater
In einem argentinischen Lokal treffen Menschen aufeinander, die auf den ersten Blick wenig zu verbinden scheint. Ein Richter wiegt in der Mittagspause pedantisch seine Möhren, eine amerikanische Touristin möchte ein Huhn um Erlaubnis fragen, es zu verspeisen, die Kellner fallen wie aus dem Nichts in Ohnmacht, ein Kunde versucht über Stunden, seine Koffer aufzugeben, scheitert aber letztlich am bürokratischen Apparat. Absurd-surreale Begegnungen verweben sich zu einem virtuosen Diskurs über Gerechtigkeit, Recht und Unrecht, und die Idee des Menschen, in fairer Art und Weise über das Schicksal anderer bestimmen zu können. Als Grundlage für sein erstes Handlungsballett als neuer Chefchoreograph des Ballett am Rhein hat Demis Volpi ein Schauspiel von Julio Cortázar gewählt, das mit Scharfsinn nicht nur seinen ursprünglichen Hintergrund, die Zeit der Militärdiktatur Argentiniens unter J.R. Videla seziert, sondern auch heute noch als Gesellschaftsparabel funktioniert.
Für den Autor Cortázar war der Einbruch des Unbegreiflichen in den Alltag die einzig wirkliche Möglichkeit, unsere Realität nachvollziehbar zu machen. Das Entgleiten einer bekannten Situation in etwas Surreales, manchmal sogar Bedrohliches ist eine Einladung zur vielseitigen choreographischen Umsetzung.
Kartenreservierung
Anmeldung unter reservierung@kulturparkett-rhein-neckar.de spätestens bis zum 7. Juni. Die Karten liegen am Tag der Veranstaltung an der Abendkasse bereit.
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