Wann: 14. März 2024 | 18:00 Uhr
Ernst-Bloch-Zentrum
„Hoffnung? Good breakfast, bad dinner.“ Ein Affekt zwischen Verzweiflung und Verheißung Der Ruf nach Hoffnung ist ein Krisenphänomen. Hoffnung soll die Angst, gar die Verzweiflung übertönen, die in ihrem Untergrund rumort. Ein „Prinzip“ Hoffnung versucht, aus diesem Affekt ein zur Erkenntnis taugliches Instrument zu machen. Grade deshalb will es nicht in den abstrakten Höhen kontemplativer Selbstgenügsamkeit verharren, sondern verpflichtet sich einem praktischen Wissen, das im Interesse der menschlichen Hoffnungen nach den Möglichkeiten ihrer Verwirklichung sucht.
Mit Rückgriff auf Ernst Bloch, der sein „Prinzip Hoffnung“ in Zeiten größter Hoffnungslosigkeit schrieb – als Jude auf der Flucht vor den Nazis, als kritischer Denker von der akademischen Philosophie missachtet – soll im Spannungsbogen von Wunsch und Wirklichkeit die Bedeutung von Hoffnung auf die heutige Gegenwart bezogen werden. Hanna Gekle studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und promovierte zum Thema „Bloch und Freund – Die Philosophie des Noch-nicht-Bewussten und die Theorie des Unbewussten in Tübingen. Dort war sie auch als letzte Assistentin von Ernst Bloch tätig. Es folgte ein Diplom in Psychologie und eine Ausbildung zur Psychoanalytikerin. Als Verwalterin des Nachlasses von Ernst Bloch war sie Mitherausgeberin der Briefe von Ernst Bloch sowie der Leipziger Vorlesungen und Herausgeberin von „Abschied von der Utopie?“ – Vorträge von Ernst Bloch aus dem Nachlass. Von 1989 bis 1999 war Gekle Mitarbeiterin am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt. In diese Zeit fallen zahlreiche Veröffentlichungen im Rahmen der Psychoanalyse. Seit 2000 ist Hanna Gekle als niedergelassene Psychoanalytikerin in eigener Praxis tätig. 2019 erschien die letzte größere Publikation „Der Fall des Philosophen – Eine Archäologie des Denkens am Beispiel von Ernst Bloch“.
Die Veranstaltung ist für alle Personen mit gültigem Kulturpass kostenfrei