Kammermusik aus Theresienstadt & von Schostakovitsch

Wann: 29. Januar 2023 | 17:00 Uhr

Kulturzentrum Haus Catoir


Konzert im Rahmen der Ausstellung des Stadtmuseums
„SIE WAREN DÜRKHEIMER – JÜDISCHE MITBÜRGER UND IHRE GEMEINDE“
mit Werken von Victor Ullmann, Gideon Klein & Dimitri Schostakowitsch.

Obwohl das Konzentrationslager Theresienstadt eine Durchgangsstation in andere Vernichtungslager wie Auschwitz war und obwohl ca. 33.500 Gefangene z. T. durch die schlechten Bedingungen in Theresienstadt selbst umkamen, wurde es zeitweilig von den Nazis nach außen hin als ein „ganz normales“ jüdisches Ghetto mit Kammermusikkreisen, Theatergruppen, Chören und Orchestern dargestellt. Victor Ullmann, der u. a. zusammen mit Gideon Klein ab 1942 dort die Leitung der so genannten „Freizeitgestaltung“ inne hatte, schrieb darüber: „Ich habe in Theresienstadt ziemlich viel neue Musik geschrieben, zu betonen ist, … dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.“ Er wurde im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Von seinen in Theresienstadt entstandenen Kompositionen hören wir „Drei Lieder für Singstimme und Streichtrio“ (1943) und sein 3. Streichquartett (1944) sowie das 1944 dort entstandene Streichtrio von Gideon Klein, das letzte Werk, das dieser schrieb, bevor er über Auschwitz nach Fürstengrube deportiert und da Anfang 1945 ermordet wurde.

Diesen Kompositionen wird das 8. Streichquartett von Schostakowitsch gegenübergestellt, das in nur drei Tagen in der Nähe von Dresden entstand, wo Schostakowitsch sich 1960 beim Schreiben der Filmmusik zu einer deutsch-russischen Koproduktion die Zerstörung dieser Stadt und die Vernichtung unzähliger Menschen vergegenwärtigte. Er widmete es deshalb den Opfern des Faschismus und des Krieges.

Kartenreservieurng: kultur@bad-duerkheim.de