KEINE NEBENSACHE (lesen.hören)

Wann: 8. März 2024 | 20:00 Uhr

Alte Feuerwache


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Als Salman Rushdie im Oktober den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegengenommen hat, wurde er im Vorfeld gefragt, was er zum Krieg zwischen Israel und der Hamas in Gaza sage, nach dem Massaker der Hamas an israelischen Kindern, Frauen und Männern und den Entführungen von über 200 Menschen aus dem Süden Israels. Er antwortete: „Ich habe keine besonders originelle Meinung zum Krieg: Ich bin dagegen, weil so viele Unschuldige sterben.“ Er bezog sich damit nicht nur auf die Raketen, die aus Gaza und dem Libanon Menschen in Israel treffen, sondern auch auf die Angriffe Israels auf Gaza, um die Hamas zu zerstören, bei denen in dem dicht besiedelten Gebiet tausende am Terror unbeteiligte Menschen umkommen.

Palästinenser*innen haben eine eigene Perspektive auf ihre Situation und deren Geschichte in Gaza und dem Westjordanland. Die Schriftstellerin Adania Shibli hat über das Gefühl, sich in den Palästinensergebieten und Israel als Palästinenserin zu bewegen, den beeindruckenden Roman „Eine Nebensache“ geschrieben, der international beachtet und in Deutschland mit einem Preis ausgezeichnet wurde – aber hier auch in die Debatte geraten ist. Er handelt von einem historischen, von israelischen Journalisten recherchierten Fall, bei dem israelische Soldaten eine Beduinin 1949 vergewaltigt und ermordet haben. Shibli erzählt davon aus der Perspektive des Offiziers und verschwistert seine Perspektive literarisch mit derjenigen einer palästinensischen Wissenschaftlerin, die sich mit dem Mädchen identifiziert und dem Fall nachspürt.
Es ist ein komplexer Text, der eine Atmosphäre der Anspannung und Angst beschreibt. Die Schriftstellerin Eva Menasse spricht mit Adania Shibli über Kipp- Punkte der Gewalt und wie man sie erzählt.

Einlass: 19 Uhr

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Kartenreservierung:

Tickets können per E-Mail (mit Namen, Vornamen und Stichwort „Kulturpass“) unter info@altefeuerwache.com – wenn verfügbar – reserviert werden.
Bei Abholung Kulturpass mitbringen.