Peter Stein im Gespräch mit Manfred Osten (Goethe und das Glück, 2017) über die Aktualität der griechischen Tragödie Orestie des Dichters Aischylos.

Das Recht als die Grundfeste unserer liberalen Demokratie ist zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt, etwa durch autoritäre, populistische Kräfte, die die Rechtsstaatlichkeit in Frage stellen. Was ist vor diesem Hintergrund aktueller als die (im dritten Teil der Orestie-Trilogie von Aischylos verstörend geschilderte) Geschichte der Entstehung des ersten demokratischen Rechtsstaates vor rund zweieinhalbtausend Jahren?

In Lesung und Gespräch mit Manfred Osten soll die Leistung einer „Welttheater-Erscheinung“ (FAZ) vergegenwärtigt werden: Peter Steins bahnbrechende Aufführung der Orestie (1980) und seine paradigmatische Übersetzung der Trilogie haben Theatergeschichte geschrieben und können zugleich als Liebeserklärung an die Demokratie verstanden werden.

Peter Stein arbeitete als Theater-, Opern- und Filmregisseur an international maßgebenden Bühnen für zahlreiche Inszenierungen, darunter an der Berliner Schaubühne und bei den Salzburger Festspielen.