Sam Vance-Law

Wann: 20. Mai 2022 | 19:30 Uhr

Kulturhaus Karlstorbahnhof


Es ist ein bekannter Ausspruch, dass das zweite Album das schwerste sei. Nicht aber, wenn man wie Sam Vance-Law kurz nach dem ersten Album verlassen wird. Das Thema für „Goodbye“ (VÖ: 06.05.2022) war dementsprechend schnell klar: Liebeskummer – der erste schlimme, ausgewachsene, allumfassende und alles regierende. Herzschmerz ist demokratisch. Er trifft jede*n gleich, Alter, Lebensphase, Wohnort, Größe, Gewicht, Paybackpunkte, Geschlecht, Herkunft, Sehstärke – alles egal. Herzschmerz ist für alle da. Leider. Und er ist noch in einer anderen Dimension politisch: Wo bisher Liebe und Schmerz in heteronormativen Narrativen ausbuchstabiert wurden, ist homosexuelle Liebe und damit verbunden auch Liebesleid selten explizit erzählt worden. Sam Vance-Law bringt mit „Goodbye” eine wichtige queere Stimme ein für Gefühle und Bilder, die es bislang fast nur im binären System von Mann und Frau gab.

Sein Debütalbum „Homotopia“ verzauberte Publikum und Presse gleichermaßen, der Rolling Stone fand: „Die schönste und schlauste Musik 2018“ und für SPIEGEL Online war er das „Pop-Darling der Stunde”. Kein Wunder: Vance-Law als charmanter, pointierter Geschichtenerzähler wusste und weiß, wie er seine Zuhörer*innen elektrisiert. „Es soll dich anziehen, statt sich dir aufzudrängen”, sagt Vance-Law, der 2018 außerdem den Preis für Popkultur als hoffnungsvollster Newcomer gewann. Dieses magnetische Talent setzt sich auch auf dem Nachfolger fort, ergänzt um eine neue Prägnanz und emotionale Tiefe. Auf „Goodbye” verarbeitet er eine schmerzhafte Trennung in allen Facetten und hat damit ein dichtes, ambivalentes, verwundbares Wunderwerk geschaffen.

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