Sinn des Lebens

Wann: 25. März 2023 | 10:00 Uhr

Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI)


Kartenreservierung:

Anmeldung unter presse@dai-heidelberg.de. Wenn Karten verfügbar sind, bekommen Sie eine Bestätigung per Mail. Ohne diese Bestätigung können leider keine Besucher eingelassen werden.

Programm:

Zeiten der Krise

Unsere Zeit, so hat es den Anschein, gerät zunehmend aus den Fugen, und Hamlets berühmter Satz „The world is out of joint“ spiegelt auch unser Empfinden wider. In den letzten Jahren haben wir Krisen von globalem Ausmaß in relativ kurzen Abständen erlebt: Populismus und Pandemie, Krieg und Inflation, allen voran vielleicht der Klimawandel. Wie können wir Stabilität in krisenhaften Zeiten aufbauen bzw. erhalten? Wer und was hilft uns, wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten? Was können wir selbst tun, um krisenfest zu sein – und unseren Beitrag zur Krisenbewältigung zu leisten?

Die jährlich stattfindende Konferenz versammelt PhilosophInnen, ReligionswissenschaftlerInnen, PsychologInnen, KünstlerInnen, AutorInnen und zeigt Fallbeispiele auf, um grundlegende Sinnfragen zu diskutieren. Zentrale Begriffe sind dabei: Entwicklung, Disziplin, Stabilität, Kreativität, Gemeinschaft und Trost.

Hier finden Sie den aktuellen Programm-Flyer als PDF-Datei zum Download.

Hinweis:

Zusätzlich findet am Folgetag – Sonntag, 26. März – der Workshop „Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen“ mit Bernhard Moestl statt.
Klicken Sie hier für mehr Informationen.

 


Programmübersicht

10:00 Uhr – Luise Reddemann
Die Welt als unsicherer Ort

11:15 Uhr – Jean-Pierre Wils im Gespräch mit Hans-Bernhard Petermann
Heimisch im Provisorium

12:30 Uhr – Mittagspause

14:00 Uhr – Tim Pröse
Der Tag, der mein Leben veränderte

15:15 Uhr – Bernhard Moestl 
Selbstbestimmt in die Zukunft

16:30 Uhr – Jonas Grethlein im Gespräch mit Jakob Köllhofer
Das Leben als Kampf, das Leben als Reise


10:00 Uhr – Luise Reddemann

Die Welt als unsicherer Ort
Krisen können Angst machen, sogar Depressionen auslösen. Besonders betroffen sind Menschen mit Traumafolgeerkrankungen, die sich ohnehin nie ganz sicher fühlen und in Ausnahmesituationen vom Verlust ihrer mühsam erarbeiteten Ressourcen bedroht sind. Um diese Menschen gut durch Krisenzeiten begleiten zu können, braucht die Psychotherapie mehr bzw. anderes „Handwerkszeug“. Neben dem praktisch-klinischen Blick behandelt der Vortrag auch die Frage, was wir als Gesellschaft aus Krisenzeiten lernen können.

Prof. Dr. Luise Reddemann ist Nervenärztin, Psychoanalytikerin und Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin. Seit gut 50 Jahren beschäftigt sie sich mit Traumafolgestörungen.


11:15 Uhr – Jean-Pierre Wils im Gespräch mit Hans-Bernhard Petermann

Heimisch im Provisorium
„Wir sollten die Pandemie als einen Offenbarungseid betrachten, der uns schonungslos vor Augen führt, in welche Sackgasse wir uns verlaufen haben“, meint Jean-Pierre Wils. Das Zeitalter der Gutenachtgeschichten sei vorbei, was wir jetzt bräuchten, sei eine wirkliche Neupositionierung. Die Regionen wieder stärker zu machen, öffentliche Güter wie Wasser, Nahrung, Elektrizität, Gesundheit und basale Infrastrukturen zu redemokratisieren, können einen Richtungswechsel einleiten.

Jean-Pierre Wils ist Professor für Kulturtheorie der Moral, im besonderen Hinblick auf die Religion an der Radboud Universität Nimwegen. Das Gespräch führt der Philosoph Dr. Hans-Bernhard Petermann, Lehrbeauftragter an der PH Heidelberg.


14:00 Uhr – Tim Pröse

Der Tag, der mein Leben veränderte
Schicksalsschläge, Verzweiflungstaten, Krieg – wie gehen Menschen damit um, wenn sie alles verlieren? Und wie finden sie aus tiefster Krise zurück zu sich selbst? Spiegel-Bestseller-Autor Tim Pröse begleitete Menschen, die Unglaubliches bewältigt haben – bekannte, wie Hans-Dietrich Genscher und Udo Lindenberg, aber vor allem bislang Unbekannte. Da ist die junge Frau, die in ihrer Depression von einer Brücke sprang und die nun zum Leben ermutigen will. Oder der Holocaust-Überlebende, der ermuntern möchte, jeden Tag wirklich zu durchleben.

Tim Pröse, geboren 1970 in Essen, ist Autor und Journalist in München. Er war Chefreporter der Münchner Abendzeitung und Redakteur beim Focus.


15:15 Uhr – Bernhard Moestl

Selbstbestimmt in die Zukunft
Seit bald drei Jahren läuft die Welt im Krisenmodus, und viele Menschen haben das Gefühl, um ihr Überleben zu kämpfen. Aus Sicht des Shaolin-Mönchs ist weniger entscheidend, was passiert, sondern wie wir auf die Ereignisse reagieren. Wem es gelingt, sein Denken zu kontrollieren, der kann Kontrolle über seine Entscheidungen, sein Handeln, seine Gefühle und seinen Erfolg erlangen. Moestl zeigt an praktischen Beispielen, weshalb konstruktives Denken nichts mit Schönfärberei zu tun hat und wie wir unser Denken gegen Beeinflussungen von außen absichern können.

Bernhard Moestl ist mehrfacher Bestseller-Autor, Vortragsredner und Business-Coach mit den Schwerpunkten Bewusstsein und Führung.


16:30 Uhr – Jonas Grethlein im Gespräch mit Jakob Köllhofer

Das Leben als Kampf, das Leben als Reise
Die Klassiker der Weltliteratur: Ein Schatz an Werken, der sich in der Krise bewährt. Von der Menschheit über die Zeiten hin getestet, bieten sie uns neben Erkenntnis auch Orientierung und Lebenshilfe an. Das Leben als Kampf – Ilias – und das Leben als Reise – Odyssee – mit diesen beiden Werken hat uns bereits Homer zwei Deutungsmöglichkeiten unseres Daseins geboten.

Jonas Grethlein ist Professor für klassische Philologie an der Universität in Heidelberg. Er hat sich nach seiner Krebs-Diagnose eingehend mit Homer und den Grundfragen des Menschseins auseinandergesetzt. Im Gespräch mit Jakob Köllhofer, für den Klassiker von klein auf lebensbegleitend waren, spricht er über Orientierung und „Kraft aus dem Kanon“ in Krisenzeiten.

Foto: Didier / Pixabay

 

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