Wo: Theater Pfalzbau, Ludwigshafen
Wie viele: 5 Karten
Sie reservieren bis 3 Tage vor der Vorstellung beim Kulturparkett (info@kuturparkett-rhein-neckar.de oder telefonisch 0621-44599550) und können Ihre Karte dann direkt an der Abendkasse im Theater Pfalzbau abholen.
Das kunstseidene Mädchen
Doris ist achtzehn, hält nichts von Bildung, sondern will „lieber auf der Tauentzien ein Glanz werden, statt zu arbeiten“. Geld oder eine Bleibe hat sie längst nicht mehr, also sitzt sie vor einem Vergnügungs-Etablissement und hofft darauf, eingeladen zu werden. Oder vielleicht ja auch engagiert zu werden: „Schließlich bin ich schon Schauspielschule.“ Während sie auf ihr Vorsingen wartet, hat sie Zeit genug, ihre Geschichte zu erzählen: die spektakuläre Flucht aus der Kleinstadt nach Berlin, die zahlreichen Männergeschichten und Betrügereien, durch die sie ihr Überleben sichert. Vor allem aber sind es ihr Humor und ihre besondere Sicht auf die Dinge, die dafür sorgen, dass sie immer wieder auf die Beine kommt. Carsten Golbeck und Rainer Bielfeldt erzählen den Klassiker von Irmgard Keun neu, ohne etwas hinzuzufügen –außer naturlich die Lieder, die aus Textpassagen des Buches heraus entwickelt wurden. Musikalisch wie inhaltlich schlägt diese Fassung den Bogen zwischen den Zwanzigern und heute. Der Stoff besticht durch zeitlose Aktualität: Im Mittelpunkt der Handlung steht die ungebremste Lebenslust und Kreativität eines jungen Menschen, der an Armut und lebensfeindlichen Umständen nach und nach zerbricht. Sowohl auf der Bühne als auch im Spiel wird alles vermieden, was den Stoff ins Nostalgische entrückt. Vor allem die Virtuosität und Spielfreudigkeit der Schauspielerin Antonia Bill lässt uns die Figur schnörkellos nahe kommen.
Dauer ca. 2 Stunden, eine Pause